Autor: admin
Datum objave: 01.07.2013
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Edita Gruberová im Wiener Musikverein

Belcanto-Lehrstunde

Edita Gruberová im Wiener Musikverein

http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/musik/konzert/523625_Belcanto-Lehrstunde.html

Belcanto-Lehrstunde

Ihre bis dato letzte neue Rolle präsentierte Sopranlegende Edita Gruberová in konzertanter Version im Wiener Musikverein. Alleine das wäre schon bemerkenswert, denn sie feiert heuer ihr 45. Bühnenjubiläum. Doch wie sie die Alaide in Bellinis selten aufgeführter "La straniera" meistert, macht sie zum Phänomen.

 

Eine deutsche Agentur organisierte den ersten von zwei konzertanten Probeläufen in Wien, bevor Gruberová die Rolle der in die Fremde gejagten "straniera" auf Opernbühnen präsentieren wird. Gruberová zeigte sich stimmlich in Form und baute große dramatische Bögen. Schlichtweg atemberaubend, wie sie die Spannung auch bei großen Sprüngen vom hohen ins tiefe Register und wieder zurück hielt, dabei die Stimme zurücknahm und zu feinen Pianoabstufungen abdunkelte. Jedes Belcanto-Detail war bis ins Kleinste gestaltet und durchdacht. Zwar geriet manches Phrasen-Ende stumpf im Klang, doch die Spitzentöne blühten auf. Musikalisch belebte sie die in der Verbannung leidende Alaide bis in die kleinste melodische Nuance.

 

An ihrer Seite sang Sonia Ganassi die Rolle der Isoletta - sie vermochte mit dunklem Timbre intensive Akzente zu setzen. José Bros war mit seinem hellen Tenor Gruberová in der Lautstärke ebenbürtig; sein Timbre rutschte aber ins trompetenhaft Schnarrende. Paolo Gavanellis reifer, aber wohlig weicher Stimme folgte man mit Sympathie. Aus den kleineren Rollen ragte Sung-Heon Ha mit markigem Bass heraus.

 

Das Münchener Opernorchester bewies wenig motivierte Routine. Lag’s am Dirigenten? Pietro Rizzo agierte gelassen und schien mehr auf das vom Konzertmeister vorangetriebene Orchestergeschehen zu reagieren als interpretatorisch zu agieren. Der Philharmonia Chor Wien sang mit Aufmerksamkeit. Mit dem Regisseur Christof Loy erarbeitet Gruberová die Rolle für die Bühne: Heuer im Juni wird sie in Zürich und 2015 im koproduzierenden Theater an der Wien als Alaide zu sehen sein. Auch dort wird es wohl Standing Ovations geben.

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