Hauseinsturz offenbar Folge
von Suizidversuch
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/625758_Hauseinsturz-in-Wien-Polizei-spricht-von-Suizid.html
Wien. Dass die Explosion in
dem Haus in Rudolfsheim-Fünfhaus absichtlich ausgelöst wurde, darauf ließen
Manipulationen an einem Gasherd schließen, sagte Polizeisprecherin Adina
Mircoane am Sonntagvormittag. Der 19-Jährige, der die Explosion offenbar
verursachte, habe im Freundeskreis geäußert, nicht mehr leben zu wollen. Der Mann war
beschäftigungslos und dürfte unter Liebeskummer gelitten haben.
Von den rund ein Dutzend Hausbewohnern, die unmittelbar nach der
Explosion aus dem Wohnhaus in Krankenhäuser gebracht wurden, haben die meisten
die Spitäler noch am selben Tag verlassen. Schwerer verletzt als ursprünglich
angenommen wurde allerdings die 48 Jahre alte Frau, die erst nach fast acht
Stunden aus den Trümmern geborgen werden konnte. Sie ist nach Angaben von
Andrea Danmayr, Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbundes, eine von zwei
Patienten, die sich auf Intensivstationen befinden. "Beide sind stabil, es
besteht keine akute Lebensgefahr", betonte Danmayr. Eine dritte Person
befinde sich ebenfalls noch in einem Krankenhaus.
Dach wird abgetragen
Die Mariahilfer Straße ist im Bereich des teilweise eingestürzten Hauses
nach wie vor gesperrt, und zwar von der Grenzgasse bis zur Rustengasse. Da das
Eckhaus auch gassenseitig beschädigt wurde, ist die Denglergasse ebenfalls in
einem kurzen Abschnitt gesperrt. "Wir haben in der ersten Nachthälfte die
Außenmauer Richtung Denglergasse gesichert", sagte Feuerwehrsprecher
Gerald Schimpf am Sonntag. In der zweiten Nachthälfte seien Dachziegel
abgeräumt worden. Im Laufe des Tages sollen die Reste des zerstörten Daches
abgetragen werden.
Damit eine Fachfirma diese Arbeiten durchführen kann, muss die Feuerwehr
noch weitere Sicherungsarbeiten durchführen. "Wir müssen unter anderem
Balken zerkleinern und Dinge vom Dach räumen, damit keine weiteren Schäden
verursacht werden", sagte Schimpf. Erst wenn dies geschehen sei, könne man
über die weitere Vorgangsweise entscheiden. Davon hängt auch ab, wie lange die
Mariahilfer Straße gesperrt bleibt. "Wir hoffen, die Absperrmaßnahmen am
Abend reduzieren zu können", sagte Schimpf. Von der Sperre der äußeren
Mariahilfer Straße sind auch die Straßenbahnlinien 52 und 58 betroffen.